Der Körper ist bestrebt die Homöostase zu halten. Das macht die Ermittlung des Vitamin A Status über ein Blutbild schwierig, da Speicherung und Ausschüttung in der Leber auf einem normalen Niveau gehalten werden. Nur bei einer starken Überversorgung bzw. Mangelzuständen weichen der ermittelte Wert vom Referenspektrum ab. Blutwerte dürfen nie absolut betrachtet werden und müssen in den Gesamtzusammenhang eingeordnet werden. Hier spielt die Interpretation der klinischen Symptome eine wichtige Rolle. Bei Kälbern treten vor allem Einschränkungen des Sehvermögungens und Nachtblindheit auf. Kälber haben von Geburt eine geringe Vitamin A Speicherkapazität, da dieses Vitamin nur in geringen Anteilen durch die Plazenta gelassen wird und geringe Reserven in der Leber wiederspiegelt. Die frühe Zufuhr von Vitamin A über das Kolostrum ist deshalb sehr wichtig. 

Weitere Symptome äußern sich beispielsweise in Appetitlosigkeit, Haut- und Hornprobleme und Infektianfälligkeit. Adulte Tiere fallen durch eine verminderte Milchleistung, Fruchtbarkeitsprobleme, eingeschränkte Embryonalentwicklung und Infektanfälligkeit auf. Durch eine Überversorgung treten ähnliche Symptome auf. Bei Kälbern können verstärktes Wachstum der langen Röhrenknochen beobachtet werden, was sich nach einigen Wochen in einer abfallenden Rückenlinie äußert. Auch bei Ferkeln und Pferden können Abweichungen im Knochenwachstum beobachtet werden.

Die folgende Tabelle  zeigt eine empfohlene Vitamin A Versorgung.

Vitamin D3

Vitamin D wird bedarfsbedingt vom Körper selbst bzw. in der Haut hergestellt. Hierfür ist Sonnenlicht erforderlich, das Vitamin D aus einem Cholesterin Vorläufer bildet. Frisches Weidegras enthält viel Vitamin D3. Weidetiere und Tiere die einen überwiegenden Anteil an Bodenheu erhalten brauchen in der Regel keine Vitamin D3 Ergänzung. Kühe, die überwiegend in Stallhaltung gehalten werden oder einen geringen Teil an sonnengetrockentem Rauhfutter erhalten, sind auf eine Zufütterung angewiesen. Die empfohlene Fütterungsmenge sollte eingehalten werden, da eine Überversorgung über einen längeren Zeitraum Kalkablagerungen in Blutgefäßen Herz und Niere hervorrufen können.