21. Septemer 2020
Magen-Darm-Strongyliden (MDS)
Es
gibt viele unterschiedliche Arten von MDS. In erster Linie rufen diese
Parasiten bei Befall eine Gastroenteritis hervor, die
besonders in der Aufzuchtphase große Leistungseinbußen bedingen. WirtschaftlichenVerluste sind vorprogrammiert.
Eine gezielte Bekämpfung des Infektionsdrucks und vorbeugende Maßnahmen ermöglichen es den Jungrindern ein starkes Abwehrsystem zu entwickeln und Arzneimittel und die Resistenzentwicklung gegen eben diese zu reduzieren. Der Lebenszyklus der wirtschaftlich relevanten MDS ist weitestgehend gleich. Auf der Weide überwinterte Larveneier befinden sich bereits im Frühjahr auf dem Gras. Diese werden von den Tieren über das Fressen aufgenommen und gelangen so in den Magen-Darm-Trakt.
In etwa 3 Wochen entwickeln
sich diese infektiösen Larven zu ausgewachsenen Würmern, welche Eier
legen, die das Tier wiederum ausscheidet. Ein Tier kann solche
„stillgelegten“ Eier bereits noch von der Vorsaison in sich tragen und
schon davor beginnen, Eier auszuscheiden. Im Kot auf der Weide
entwickeln sich anschließend die verschiedenen Larvenstadien. Diese
Entwicklung ist stark temperaturabhängig und geht im Sommer am
schnellsten. Im Winter findet keine Entwicklung statt.
Die Wanderung
auf das Gras benötigt einen gewissen Grad an Feuchtigkeit. Die
Larvenentwicklung und Wanderung dauert ca. 4 – 5 Wochen.
Auswirkungen der Magen-Darm-Strongyliden
Jungtiere in ihrer ersten Weideperiode sind am anfälligsten für Parasitenbefall. Folgende Symptome treten häufig auf:
- leichter Durchfall
- Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit
- verminderte Pansentätigkeit und Apathie im weiteren Verlauf
- Fellverfärbung von schwarz zu bräunlich
- bei starkem Befall > 2 Wochen lebensbedrohlich
- bei leichteren Fällen nach etwa einer Woche kein Durchfall mehr, jedoch monatelanges Kümmern möglich
- Entwicklungsverzögerung bei schwerer Erkrankung
Lungenwürmer
Die Larven des Lungenwurms (Dictyocaulus viviparus) werden beim Grasen aufgenommen. Sie durchbohren die Darmwand und gelangen nach ca. 8 – 9 Tagen bis zu den Bronchien. Dort entwickeln sie sich innerhalb von 2 Wochen zu ausgewachsenen Würmern. Betroffene Tiere fallen durch Husten auf. Mit diesem werden die Eier hochgehustet und gelangen durch erneutes Abschlucken zurück in den Magen-Darm-Trakt. Von dort werden sie über den Kot ausgeschieden.
Der Prozess von Aufnahme bis Ausscheiden dauert etwa 3 – 4 Wochen. Mit Hilfe eines Pilzes aus dem Rinderdung gelang der Lungenwurm vom Kot auf das Grünland. Auf der Weide überleben die infektiösen Larven maximal 2 – 6 Wochen.
Symptome
- Husten und erhöhte Atemfrequenz/ Atemnot
- Fieber und Nasenausfluss als Zeichen einer Sekundärinfektion
- erste Symptome treten nach ca. 2 Monaten auf