Starke Unruhe im Bullenstall führt zu Leistungseinbußen. Die Tiere haben weniger Appetit und verbrauchen aufgrund ihrer Aktivität gleichzeitig mehr Energie. Das führt zu schlechten Tageszunahmen und Infektanfälligkeit. Nicht selten treten Verhaltensauffälligkeiten wie Selbstverletzung oder vermehrte Aggression auf, die das Wohlbefinden massiv beeinträchtigen. Die Ursachen warum die Tiere brüllen, aufspringen, im Futter wühlen oder kämpfen sind vielfältig. Meist führt erst eine Kombination mehrerer Faktoren zu massivem Stress.
Veränderungen und Neuordnungen innerhalb der Gruppe
(z.B. durch Um- oder Einstallen, Tierverkauf) führen zu Unruhe und Rangkämpfen. Dabei ist zunächst auf ein ausreichendes Platzangebot zu achten. Besonders Absetzer aus Mutterkuhhaltung sind große Auslaufflächen aus der Weidehaltung gewohnt und können sich anfangs schwer tun. Alters- und gewichtshomogene Gruppen sowie die Unterteilung in behornt und unbehornt erleichtern die Eingliederung. Ab einem Gewicht von 300 kg sollten die Gruppen nicht mehr gemischt werden.
Liegeplätze
sollten so konzipiert sein, dass die Rückseite der Bucht im Sichtbereich mindestens 1,80 m hoch geschlossen ist, denn Rinder suchen über Schutz im Rücken die Flucht nach vorne. Sind die Buchten nicht in Fress- und Liegeplätze unterteilt, helfen tiefe Buchten, dass die Tiere ungestört liegen können. Aus diesem Grund sollten im Liegebereich auch keine Tränkbecken angebracht sein.
Nur satte Bullen sind leistungsbereit.
Stellen Sie sicher, das Futter und Wasser ad libitum und
in hochwertiger Hygienequalität zur Verfügung steht. Kräuter mit Appetit
anregenden Wirkstoffen wie Sangrovit (Infokasten), Thymian und Oregano steigern die Futteraufnahme und
führen so zu höheren Tageszunahmen und einer rentablem Bullenmast (z.B. R-Mast Sangro, PressMin Kräuter).
Füttern Sie möglichst zur gleichen Zeit und achten Sie auf ausreichend
Tränkestellen, sodass ranghohe Tiere nicht den Zugang zum Wasser blockieren
können. Achten Sie auf genügend Struktur in der Ration (z.B. Grassilage,
Strohhäcksel), denn überwiegend stärkereiche Komponenten führen zur
Übersäuerung des Pansens (Acidosen) und verändern die Zusammensetzung der
Mikroflora. Durch die eingeschränkte Wiederkau-Aktivität wird nicht nur zu
wenig Speichel als Pansenpuffer gebildet, es entsteht auch Langeweile, die zu
Unruhe und Umtriebigkeit im Stall führt. Darunter leidet nicht nur die
Verdauung sondern auch das Gemüt.
Unser Tipp
Natriumbicarbonat reguliert den pH-Wert im Pansen. Ein stabiles Pansenmilieu sorgt für eine gute Futteraufnahme und wirkt einer Übersäuerung (Acidose) entgegen. Das hat weitreichend positive Einflüsse auf den gesamten Verdauungsvorgang und sorgt für eine bessere Nährstoffaufnahme. Funktioniert die Verdauung, dann ist auch das natürliche Abwehrsystem aktiv und die Tiere sind insgesamt widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Verletzungen.
Ist die Verdauung ins Ungleichgewicht geraten können Lebendhefen (z.B. Fulminant Hefe Aktiv) helfen, die Mikroflora im Pansen zu stabilisieren und so die Futterverwertung zu verbessern. Fulminant Hefe Aktiv enthält zudem Antioxidantien aus Traubenkernen, die einen wertvollen Schutz in stressigen Situationen und Entzündungsreaktionen bieten.
Eine homogene TMR mit Strukturfutter verhindert, dass Futterbestandteile wie z.B. Pellets herausselektiert werden und jedes Tier die gleiche Ration fressen kann. Anfeuchten hilft, damit sich pulvrige Komponenten gut mit dem Grobfutter vermengen. Eine ausgewogene Rationszusammensetzung und bedarfsgerechte Nährstoffversorgung entscheidet über Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.
Führen Sie ggf. eine Rationsberechnung durch und achten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung. Ein ausgewogenes Mineralfutter (z.B. Bullenmineral, Jungvieh/B 22/2 oder R-Mast Sangro) hilft Versorgungslücken auszugleichen.
Supplementieren Sie bei Bedarf kurweise zusätzlich Magnesium (z.B. Magnesiumoxid). Eine Unterversorgung mit Magnesium kann zur nervöser Anspannung und Übererregbarkeit führen. Ausreichend Fressplätze im idealen Verhältnis von 1:1 ermöglichen es, dass alle Bullen gleichzeitig fressen können. Ist das platztechnisch nicht umsetzbar, so ist ein dauerhaftes Futterangebot 24/7 umso bedeutender.
So wirkt Sangrovit
Die in Sangrovit enthaltenen Wirkstoffe gehören zur Gruppe der Isochinon-Alkaloide und werden aus dem Weißen Federmohn (Macleaya cordata) gewonnen. Sangrovit sorgt für eine funktionsfähige Darmbarriere und optimale Nährstoffaufnahme. Ist der Darm in Balance so ist auch die natürliche Abwehr aktiv. Die so optimierten Verdauungsmechanismen machen sich nicht nur in einer höheren Futteraufnahme bemerkbar, die aktive Darmbarriere schützt vor Sekundärinfektionen und trägt zu Gesundheit und Vitalität bei. Nur ein gesunder Bulle kann sein volles Leistungspotenzial auschöpfen.
Über sommerliche Hitze freut sich wohl nur der Mensch. Heiße Temperaturen und viele Fliegen belasten Körper und Nervensystem der Bullen. Öffnen Sie deshalb frühzeitig Ihre Stalltüren und dunkeln Sie Lichtplatten zur Sonnenseite ab. Ventilatoren sorgen für Luftbewegung und ein angenehmes Stallklima. UV-Lampen mit integrierter Leimfalle bzw. Elektroblocker, reine Leimfallen oder andere Fliegenfänger können im Stall angebracht werden.
Unser Tipp
Leckmassen mit Kräuter- und Knoblauzusatz vereinen Nährstoffversorgung mit natürlicher Insektenabwehr (z.B. Leckmasse Uni mit Knoblauch).
Achten Sie auf Beschäftigungsmöglichkeiten als Langeweilekiller!
Kratzbürsten und Lecksteine werden gerne angenommen und tragen zum Wohlbefinden bei.
Ein ruhiges Handling und regelmäßiger Kontakt zu den Bullen erleichtert das Tier-Mensch-Verhältnis. Vermeiden Sie beim Umtreiben Lärm und Hektik.
Fazit
Eine ausgewogene Fütterung ist das A & O, damit die Bullen ihr volles Leistungspotenzial ausschöpfen können. Ruhe sorgt für weniger Stress bei Mensch und Tier gleichermaßen und ist ein Indikator für Tierschutz. Ein angenehmes und störungsfreies Umfeld fördert Ruhe und Ausgeglichenheit.