13. Mai 2025

Die Milchkuh ist ein Klimakiller. Dieser Mythos hält sich hartnäckig, aber ist das tatsächlich so? Harter Fakt is: Milchkühe sind nicht klimaneutral. Das hat die Natur so vorgegeben, denn Rinder sind Wiederkäuer und produzieren im Verdauungsprozess Methan und CO2. 90 % des produzierten Methans stammt aus den Vormägen und verlässt über Aufstoßen den Körper. Nur ein kleiner Teil entsteht im Dickdarm und wird rektal ausgeschieden. Im Pansen wird der aufgenommene Futterbrei zerlegt. Dabei entstehen kurzkettige Fettsäuren, CO2 und Wasserstoff. Die Pansenbakterien (Archaeen) wandeln dabei den Wasserstoff in Methan um. Nur so kann der Verdauungsprozess aufrechterhalten werden. beim stoßweisen Aufstoßen des Futterbreis aus den Vormägen zurück in das Maul wird gleichzeitig Methangas ausgeschieden. Dieser natürliche Vorgang wird durch den TM-Gehalt der Ration, die Verdaulichkeit des Futters und dem Fasergehalt bestimmt.

Fütterung beeinflusst Methanabdruck

Der Methanausstoß kann über die Fütterung bedingt beeinflusst werden. Dabei steht die Futtererzeugung im Fokus, d.h. die Stellschraube sollte an den Parametern Stickstoffdüngung, Ernte, Konservierung und Rationsgestaltung angezogen werden. Eine ertragreiche Ernte korreliert mit der Bewirtschaftung einer geringen Fläche, denn die Effizienz der Milchleistung aus dem Futter steigt an.

Mit steigender Milchleistung steigt auch die körpereigene Methanproduktion.

Erhöht sich die Futteraufnahme, dann steigt damit auch die Methanproduktion der Pansenbakterien an. Der Erhaltungsaufwand je kg Milch verteilt sich jedoch auf eine größere Milchmenge. Streben Sie deshalb eine möglichst lange Nutzungsdauer Ihrer Tiere an, denn so sinkt der anteiligge Methanausstoß aus der Jungviehaufzucht.

Bei der Verdauung faserreicher Rationen entsteht Essigsäure. Der Methanausstoß stiegt erstmal an. Stärkereiche Komponenten senken den Methanausstoß, da der verstoffwechselte Wasserstoff an Propionsäure gebunden wird und nicht mehr für die Erzeugung von Methan zur Verfügung steht. Fetthaltige Futterkomponenten können den Methanabdruck senken, da sie die Vermehrung der Pansenbakterien unterdrücken. Beachten Sie, dass in der Praxis die Faser nicht einfach gegen Stärke ausgetauscht werden kann, da es ansonsten zu Zielkonflikten kommt. Ein niedriger pH-Wert im Pansen beeinträchtigt nämlich die für die Fermentation so wichtigen faserabbauenden Mikroorganismen und gleichzeitig sinkt die Futteraufnahme. Mit senkundären Pflanzenstoffen (Tanninen, Isoflavonen) kann die Methanbildung gehemmt werden.

Aufschlussreiche Fütterungsversuche

Das LAZBW im baden-württembergischen Aulendorf stellt in einem Fütterungsversuch heraus, dass fetthaltige Komponenten (hier: Rapsexpeller) die Methanproduktion senken. Im bayrischen Staatsgut Achselschang wurde ein Fütterungsversuch mit stärkereicher Ration verglichen mit einer stärkearmen Ration und an 48 Kühen getestet. Hohe Stärkemengen erhöhen die Milchproduktion und senken gleichzeitig den Methanausstoß. Die FU Braunschweig wies in einem Verusch mit Rotkleesilage (hoher Isoflavongehalt) vs. Ackerfuttersilage eine steigende Futteraufnahme und Milchleistung nach.

Methanausstoß schätzen

In der Praxis ist die routinemäßige Erfassung des Methanausstoßes schwer zu erfassen. Für laktierende Kühe kann über die Datenanalyse bei der Milchuntersuchung der Methanausstoß berechnet werden. Behalten Sie die Werte für Ihr betriebsinternes Controlling im Blick, denn der Druck der Lebensmittelwirtschaft nimmt zu. Für andere Produktionsbereiche in der Rinderhaltung stehen verschiedene Schätzgleichungen zur Verfügung, welche hinsichtlich des kausalen Zusammenhangs in der Zukunft überprüft werden sollten.

Fazit

Aufgrund der steigenden Bevölkerungsdichte ist derzeit nicht mit weltweit sinkenden Tierzahlen zu rechnen. Landwirt stehen zunehmend unter Druck die Methanemissionen zu senken. Bei all der Debatte um den Klimaschutz darf das Wohl der Tiere nicht aus den Augen verloren werden. Dazu gehört grundlegend eine Wiederkäuer- und bedarfsgerechte Fütterung, die eine effiziente Fermentation des Futters einschließt.

Unser Tipp

Agolin ist ein verkapselter Kastanienextrakt, dessen hydrolysierbare Tannine nachweislich die Methanemission senken. Fordern Sie hierfür Ihr Angebot für eine individuelle Mineralfuttermischung mit Agolin an (Mindestbestellmenge 1000 kg).

Hier Angebot anfordern