Vitaminversorgung im Winter

in Tierhaltung 16. Dezember 2020

Die Kalte Jahreszeit

Einfluss der Temperatur auf die Fütterung
Es gibt unterschiedliche Annahmen wo die Wohlfühltemperatur der Kuh liegt. Gerade für die Kältegrenze gibt es verschiedene Angaben. Das liegt vor allem daran, dass die Auswirkungen der Temperatur nach oben hin (Hitzestress) massive Auswirkungen und haben und daher besser messbar sind als tiefe Temperaturen. Viele Quellen geben eine Wohlfühltemperatur von -7 bis +15 °C an. Die Auswirkungen bei tiefen Temperaturen sind nicht massiv, da Rinder sehr kältetolerant sind. Meist bleibt die bei idealen Haltungsbedingungen die Leistung der Tiere gleich. Man kann ab – 5°C eine leicht erhöhte Futteraufnahme verzeichnen. Das ist auf einen leicht erhöhten Energiebedarf zur Erhaltung der Körpertemperatur zurückzuführen.  Achten Sie also unbedingt immer auf ausreichend Vorschub am Futtertisch. Ebenso hilft ein Blick auf die Bedingungen im Stall. Idealerweise streuen Sie gerade im Winter die Liegeboxen mit besonders dichtem Einstreu ein.

Einfluss der Kälte auf die Futterqualität
Die Kälte an sich hat keinen großen Einfluss auf die Futterqualität. Anders jedoch sieht es mit der Lagerungsdauer aus. Die Futterernte verliert mit der Lagerungsdauer immer mehr an Vitaminen. Nur frisches Futter weist noch annähernd einen Vitamingehalt wie Frischfutter auf. Silagequalität und Einlagerungsdauer minimieren die Vitamingehalte stark. Deshalb ist gerade im Spätwinter besonders darauf zu achten, das gerade Vitamin A, D3 und E ausreichend zugeführt werden.

Vitaminmangel
Kommen die Rinder in eine Vitaminmangel Situation, hat dies nicht nur negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit, sondern auch auf die Tiergesundheit. Gerade Vitamin E, welches als Radikalfänger in Verbindung mit Selen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr spielt, sollte unbedingt zugeführt werden. Achten Sie hierbei auch immer auf ausreichend Selen im Mineralfutter. Unsere Milchviehmineralfuttersorten liefern bis zu 50 mg/kg Selen auch teilweise in pansengeschützter Form. Beim Einsatz von unseren Mineralfuttern, besteht hier also kein Grund zur Sorge.
Vitamin A, welches als seine Vorstufe Beta-Karotin bekannt ist, ist wichtig für die Ausbildung des Nervensystems, die Funktion und den Aufbau der Haut, der Schleimhäute und auch für die Bildung roter Blutkörperchen ( In Zusammenhang mit Eisen). Auch in der Fruchtbarkeit spielt es eine große Rolle. Die Synthese von Testosteron und Östrogen ist für die Fruchtbarkeit elementar. In Mangelsituationen kann es zu Nachtblindheit und Fruchtbarkeitsstörungen kommen.
Vitamin D kann grundsätzlich im Körper selbst gebildet werden. Die Produktion ist aber Abhängig von der UVB-Strahlung über das Sonnenlicht. Die Strahlung bei Stallhaltung und die Sonnenstunden im Winter reichen aber für eine gesunde Produktion nicht aus und deshalb muss Vitamin D unbedingt zugefüttert werden. Ein Vitamin D Mangel bringt auch den Calciumstoffwechsel durcheinander und kann auch bei jungen Tieren zu Rachitis führen.
Vitamin E ist zusammen mit Selen an der Immunabwehr als Radikalfänger beteiligt. Ebenso ist es beteiligt an der Steuerung der Keimdrüsen und wirkt sich so auf die Fruchtbarkeit der Tiere aus.

Wasserversorgung
Eine Milchkuh benötigt mind. 3 – 4 Liter Wasser je Liter Milch den sie produziert. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass das Wasser in frostsicheren und sauberen Tränken zur Verfügung steht.

Empfehlungen für die Rinderfütterung im Winter

  • Achten Sie auf ausreichend Vorschub am Futtertisch
  • Frostsichere und saubere Tränken
  • Vitaminversorgung an die Lagerungsdauer des Winterfutters stückweise erhöhen (z.B. mit Fulminant Vita Konzentrat)
  • Für Milchkühe muss eine Versorgung mit Beta-Karotin gewährleistet sein.
  • Bei Bedarf die Energiekonzentration in der Futtermischung leicht erhöhen
  • Mineralfuttermittel zur kurzfristigen zusätzlichen Vitaminversorgung

  • Energie aus Fett für Hochleistungstiere

  • Mineralfuttermittel zur kurzfristigen, zusätzlichen Carotin- und Vitaminversorgung