Die Kälber(Rinder-)grippe (Enzoootische Bronchopneumonie) ist neben Durchfallerkrankungen, die am häufigsten auftretende Erkrankung von Kälbern. Sie kann große Verluste, Leistungs – und Entwicklungsstörungen mit sich bringen, die oft auch mit irreversiblen Lungenschäden einhergehen. Frühe Anzeichen werden schwer erkannt. Im Durchschnitt dauert es 47 Stunden, bis die Krankheit erkannt wird. Ein geschultes Auge schafft ein wenig Abhilfe.
Was sind die Anzeichen?
Kälbergrippe ist multifaktoriell und deshalb auch mit dem Tierarzt zu behandeln. Gefährdete, noch nicht erkrankte Tiere werden oft mitbehandelt (Metaphylaxe) um eine Ausbreitung im Bestand zu vermeiden.
Spätestens hier ist es Zeit einen Tierarzt zu informieren:
Erste Anzeichen sind eine leicht erhöhte Temperatur und eine erhöhte Atemfrequenz
Darauf folgen hängende Ohren und ein gesenkter Kopf
Ab hier wird es schon kritischer?
ein gestörtes Trinkverhalten
Teilnahmslosigkeit
starker Nasen – und Augenausfluss
Husten
Die finanziellen Verluste liegen bei etwa 90 € für eine früh erkannte Erkrankung und bis zu 230 € bei schwer verlaufenden Fällen (dlz Online, 24.10.2016).
Was kann man vorbeugend tun?
Viele Faktoren haben einen Einfluss auf das Auftreten der Erkrankung und auf viele dieser Faktoren kann man Einfluss nehmen:
1. Gutes Kolostrummanagement:
Die ersten Lebensstunden und die Aufnahme der Kolostrums sind maßgebend für die Ausbildung der Immunabwehr des Kalbes.
2. Optimierung der Haltungsbedingungen:
Keine Zugluft, regelmäßiges Misten (Keimdruck und Atemwegsreizung), Kälberdecken! Die Wohlfühltemperatur liegt im ersten Lebensmonat bei 13 – 21 °C.
3. Fütterung:
Eiskaltes Wasser vermeiden (5 – 15°C wäre ideal), Milchaustauscher bei 37°C – 40°C tränken, dazu bei 40 – 45°C anrühren. Die Tränkekonzentration dem erhöhten Energiebedarf anpassen, Immunstärkende Zusatzfuttermittel.