Hitzestress beim Rind
Ab wann ist es zu warm für Kühe?
Die Wohlfühltemperatur einer Milchkuh liegt bei -7 bis + 16°C.
Bereits ab 20 °C sinkt die Futteraufnahme! Milchkühe sind selbst ganze Heizkraftwerke und müssen für Ihre Leistungen viel Futter aufnehmen. Der Verdauungsprozess an sich produziert schon extrem viel Wärme, weshalb die Tiere auf die Futteraufnahme verzichten. Ca. 1,5 bis 3,0 kg weniger TM-Aufnahme ist bei 25 °C schon zu verzeichnen. Die Verdauungsprozesse liefern zusätzlich Wärme. Daher frisst eine Kuh zu Hitzezeiten instinktiv weniger um zusätzliche Wärmequelle zu verringern.
Folgen von Hitzestress
Weniger Futteraufnahme bedeutet nicht nur weniger Leistung, sondern auch gerade im Hochleistungsbreich oft eine Verschiebung des meist gut augeklügelten Kraftfutter:Grundfutter Verhältnisses. Meist wird am Futtertisch weniger gefressen, aber die Portionen an der Transponder Station werden abgerufen. Eine gleichbleibende Kraftfutterzufuhr und eine geringere Widerkauaktivität führt zwangsläufig zu geringerer Speichelbildung. Im Speichel ist Bicarbonat enthalten welches die Magensäure abpuffert und den Magen vor Übersäuerung schützt.
Im schlimmsten Fall kommt es zu einer lebensgefährlichen Pansenazidose. Eine manifestierte Pansenazidose kann eine sehr lange Behandlung erfordern, oder sogar das Leben ihres Tieres bedrohen. Dies geht mit erheblichen Leistungseinbußen einher. Auch Elektrolytverluste durch Atmung und Schwitzen sind nicht zu vernachlässigen. Das verursacht meist Stoffwechselentgleisungen und Leistungseinbußen.
Maßnahmen
Es gibt Maßnahmen, mit denen man den Hitzestress beim Rind mindern kann. Geeignete Belüftung, Schattenplätze, Beregnungsanlagen oder auch geänderte Belegungspläne schaffen bessere Rahmenbedingungen um gut durch Hitzeperioden zu kommen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen Lösungen in der Fütterung anbieten.
- Die Ration mehrmals täglich vorlegen. Dadurch ist das Risiko der Nacherwärmung oder Nachgärung vermindert. Es wird mehr gefressen.
- Die Wasserversorgung sicherstellen und Sauberkeit überprüfen. Rinder trinken lieber von einer offenen Wasseroberfläche. Zusätzliches Anbieten über Wannen z.B. kann helfen, dass die Tiere mehr trinken.
- Pansengeschützes Fett (z.B. Fulminant Energie) zufüttern. Mit bis zu 500 g pro Tier und Tag um Energiedefizite auszugleichen und die Azidosegefahr zu verringern.
- Fütterung von Natriumbicarbonat (mind. 250 g). Dadurch, dass die Kuh weniger frisst, da die Verdauung selbst viel Wärme produziert, verschiebt sich gerade im Hochleistungsbreich das Verhältnis zwischen Kraftfutter - und Grundfutteraufnahme. Meist wir weniger der Grundration gefressen, die Kraftfutterration jedoch bleibt gleich. Die Rohfaser Aufnahme ist verringert und somt auch die Wiederkauaktivität. Weniger Speichel mit puffernden Bicarbonaten wird porduziert und der pH-Wert im Pansen sinkt. Die Gefahr einer Azidose besteht schnell.
- Elektrolyverlust ausgleichen. Die Tiere verlieren deutlich mehr Flüssigkeit über Schwitzen und Atmung als bei niedrigeren Temperaturen. Kalium, Natrium, Magnesium und Chlorid. Neben einer geeigneten Mineralfuttergabe können sie zusätzlich auf Magnesiumoxid, Salz und Kalium zurückgreifen. Achten Sie allerdings stehts auf ein ausgeglichenes Kalium:Magnesium Verhältnis. Idealerweise sollte dies unter 4:1 liegen. Zu viel Kalium blockiert die Resorption von Magnesium. So kann es auch zu einer Stalltetanie kommen.
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Fütterungstipps bei Hitzestress:
- Faseranteil in der Ration reduzieren (Wiederkäuer-gerecht) und die Energiedichte erhöhen (Temperaturregulierung braucht sehr viel Energie)
- Mineralfuttermittelgabe und Salzzufuhr erhöhen um einen Elektrolytverlust, hervorgerufen durch Flüssigkeitsverlust, auszugleichen.
- weitere Frischwasserquellen anbieten