Euterkranke Kuh = Wenig Leistung

in Tierhaltung 7. September 2020
Euterprobleme sind neben Lahmheit und Fruchtbarkeitsproblemen Hauptabgangsursachen für Milchkühe. Dabei gehen die Kosten einer Euterentzündung deutlich über die Kosten der Behandlung hinaus, da nach einer akuten Euterentzündung nur mehr 80 – 95 % der theoretisch möglichen Leistung erreicht wird.
Wird eine durchschnittliche Herdenzellzahl von 200.000 somatischen Zellen pro ml überschritten, sind Verluste von 2,5 % der ursprünglichen Milchproduktion je weiterer 100.000 Zellen/ml dokumentiert. Anzustreben ist, das 80 % der Herde eine Zellzahl von unter 200.00 Zellen haben sollten.
Von großer Bedeutung ist eine ausreichende Vitamin- und Mineralstoffversorgung für die Milchqualität und Eutergesundheit. Gerade Selen und Vitamin E spielt als sogenanntes Zellschutzvitamin eine sehr große Rolle für die Eutergesundheit. Der Bedarf steigt besonders gegen Ende der Trächtigkeit stark an.

Ein Mangel begünstigt Infektionen und damit auch Entzündungen. So belegen Untersuchungen, dass eine über dem von der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) ausgewiesenen Bedarf (vor allem für die trockenstehende Kuh) liegende Vitamin-E- und Selenversorgung positive Effekte auf die Eutergesundheit hat (SMITH et al., 1997; HOGAN et al., 1992).

Wie kann ich hohen Zellzahlen entgegenwirken?

Zuerst einmal kann sich der Landwirt an einen einfachen 5 Punkte Plan für Problemtiere halten:

  • Zitzenhygiene: Reinigung und Desinfektion
  • Antibiotisches Trockenstellen
  • Schnelle und gründlich Behandlung klinischer Fälle
  • Merzung chronisch euterkranker Tiere
  • Regelmäßige Überprüfung und Wartung der Melkmaschine

Was kann man im Bereich der Fütterung dagegen tun?

1.

Stellen Sie generell alle Kühe unter 10l Milchleistung trocken, da eine so geringe Milchleistung das Eutergewebe schädigt.

2.

Überprüfen Sie die Qualität des Grundfutters und des Getreides. Sind diese eventuell Mykotoxin belastet? (Pilzgifte)

3.

Sorgen Sie für eine gute Versorgung mit antioxidativen Vitaminen und Mineralstoffen.